Wie soll sich Vogtsburg im Kaiserstuhl zukünftig entwickeln und welche Ideen können Vogtsburg jugendgerechter machen? Diese Frage – und mehr – wurden beim Jugendhearing diskutiert.
Am 23. Juni 2022 haben 9 Jugendliche gemeinsam mit dem Bürgermeister Benjamin Bohn und Stadtplaner:innen in einem 3-stündigen Jugendhearing Ideen und Vorschläge gesammelt, wie sie sich ein jugendgerechtes Vogtsburg im Kaiserstuhl vorstellen. Die gesammelten Ideen wurden mit Hilfe des Sprayers Andreas Ernst in einer Graffitiwand kreativ festgehalten.
Folgende Wünsche und Ideen haben die Jugendlichen gesammelt:
Jugendliche brauchen Plätze, an denen sie sich treffen, aufhalten und spielen können. Wie stellen sich die Jugendlichen einen solchen Treffpunkt in Vogtsburg am Kaiserstuhl vor? Der Treffpunkt soll für alle gut erreichbar sein. Sitzmöglichkeiten in Schatten und Sonne, freies W-Lan und ein Automat mit Getränken und Snacks sollen die Aufenthaltsqualität steigern. Auch ein Pavillon, um bei Regen eine Alternative zu schaffen, soll geplant werden. Gewünscht wurde die Verbindung von Treffpunkt und Sport. Ein Skatepark, ein Kicker oder ein Fußballplatz würden den Treffpunkt für viele Jugendliche attraktiv machen. Als Entstehungsort des neuen Treffpunkts wurde der sich in Planung befindende Sportplatz in Burkheim oder nahe der Schule in Oberrotweil von den Jugendlichen vorgeschlagen.
Auch über weitere Freizeitmöglichkeiten wurde gesprochen. Ein kleines Fitnessstudio und ein Kampfsportverein könnten das aktuelle Vereinsangebot erweitern. Auch eine größere Bibliothek mit einer Auswahl an Jugend- und Lernbüchern und dem Angebot von Lernplätzen wurde gewünscht.
Auch über das Themenfeld Mobilität und Verkehr wurde diskutiert. Neben einzelnen Straßensanierungen, Planung von Radwegen und Geschwindigkeitskontrollen, wurde vor allem über den öffentlichen Nahverkehr gesprochen. Busse (auch nach 18 Uhr) und Züge (bis ca. 2 Uhr nachts) sollen länger fahren. Zudem wäre eine Taktung der Züge alle halbe Stunde und eine Anpassung an die Schulzeiten wünschenswert. Außerdem soll der Bus die Schleife bis nach Schelingen fahren, damit die Jugendlichen mit Wohnort in Schelingen am Nachmittag nach Hause kommen.
Im Themenfeld technische Infrastruktur wurde besonders über Internet und Beleuchtung gesprochen. Die Ausweitung von freiem W-Lan an Treffpunkten und am Bahnhof in Oberrotweil ist wünschenswert. Auch der Ausbau des Mobilfunknetzes wurde als wichtig eingestuft.
Der Weg vom Bahnhof Burkheim bis zur Kreuz-Post und im Breite Weg in Schelingen muss beleuchtet werden, um einen sicheren Nachhauseweg zu gewährleisten.
Der Ausbau der Gastronomie soll in Form von einer Eisdiele, einem Bäcker und einem Imbiss mit Pizza oder Döner erfolgen. Sitzmöglichkeiten schaffen auch dort einen neuen Treffpunkt. Ein Dorfladen oder ein Bäcker in Schelingen, Oberbergen und Burkheim können das Nahversorgungsangebot erweitern. Ist die Betreibung eines Dorfladens nicht möglich, wurde als Alternative ein Automat mit Grundnahrungsmitteln, Getränken und Snacks vorgeschlagen. Der Wecklewagen müsste sein Angebot erweitern, damit auch die Schelinger mit Brötchen versorgt werden können. Auch die Eröffnung eines Unverpackt-Ladens war ein Wunsch. Es wurde angeregt beim Edeka nachzufragen, ob eine Unverpackt-Abteilung integriert werden könnte.
Nach der Ideensammlung haben die Jugendlichen die Ideen auf einer Wand in Form von Graffitis festgehalten. Bestaunen können Sie diese auf dem Spielplatz in Burkheim bei der Lazarus-von-Schwendi-Halle.
Die Ideen und Vorschläge wurden in die Ziele- und Maßnahmenliste des Gemeindeentwicklungskonzepts mit aufgenommen und vom Gemeinderat diskutiert.